Mit den beiden Geflüchtetenunterkünften an der Hasenheide (Friedrichshain-Kreuzberg) und in der Sonnenallee (Neukölln) entstehen in direkter Nachbarschaft zwei neue Einrichtungen in ohnehin bereits strukturell benachteiligten Kiezen. Dadurch steigt der Bedarf an sozialer Infrastruktur rund um den Hermannplatz deutlich – insbesondere für Kinder und Jugendliche, die schon heute überdurchschnittlich von Armut betroffen sind. Seit Monaten fordern die Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln daher vom Senat eine stärkere finanzielle Unterstützung für soziale und gesundheitliche Angebote in der Umgebung. Zusätzlich schlagen die bündnisgrünen Fraktionen beider Bezirke nun vor, das teilweise leerstehende Karstadtgebäude zu nutzen:
„Im Karstadtgebäude am Hermannplatz soll ein Jugendzentrum entstehen – gut betreut, niedrigschwellig und offen für alle. Statt städtebaulichen Stillstand und gescheiterten Investorenplänen kann hier ein Ort entstehen, der Perspektiven schafft – ein Ort, von dem alle jungen Menschen im Kiez profitieren. Damit dies gelingt, brauchen wir jetzt Investitionen in den sozialen Zusammenhalt.“ (Samira Tanana, Vorsitzende im Ausschuss für Partizipation und Integration und Beate Bruker, Vorsitzende im Jugendhilfeausschuss, Grüne Fraktion Neukölln)
Die Grüne Fraktion Friedrichshain-Kreuzberg ergänzt:
„Der Senat rühmt sich mit Willkommenskultur, aber in der Realität lässt er die Bezirke im Stich. Wer Geflüchtete in ohnehin stark belasteten Kiezen unterbringen möchte, muss auch für echte Unterstützung sorgen. Ohne mehr Geld für soziale Angebote bleibt das Ankommen in der Mitte der Berliner Gesellschaft bloß ein leeres Versprechen.“ (Hülya Kilic, Mitglied im Jugendhilfeausschuss Friedrichshain-Kreuzberg)