Die Häuser Warschauer Straße 25 und Kopernikusstraße 6 stehen beispielhaft für die Absurdität der Mietenkrise: Leerstehender Wohnraum mitten im Kiez, während Menschen dringend bezahlbare und sichere Wohnungen brauchen. Umso wichtiger ist es, dass das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg nun das Vorkaufsrecht prüft – und das Land Berlin diesen Ankauf politisch wie finanziell unterstützt.
„Wir dürfen nicht länger dabei zusehen, wie spekulativer Leerstand sozialen Wohnraum verdrängt. Diese Häuser müssen gesichert und dem spekulativen Markt entzogen werden – zum Wohle des Kiezes und seiner Nachbarschaft“, erklärt Maria Haberer, stellvertretende Vorsitzende im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wohnen.
In den beiden Häusern im sozialen Erhaltungsgebiet Weberwiese stehen ca. 13 von 28 Wohnungen leer – eine dramatische Zahl angesichts der Wohnungskrise in Berlin. Gleichzeitig birgt genau dieser Leerstand auch eine Chance: Die Wohnungen könnten für Azubiwohnen oder soziale Wohnprojekte, z.B. Housing First genutzt werden. Träger aus dem Bereich der sozialen Wohnhilfe haben bereits Interesse signalisiert.
„Der Leerstand bietet eine besondere Chance neuen Wohnraum für besonders benachteiligte Gruppen zu schaffen. Wenn der Senat Obdachlosigkeit bekämpfen möchte, sollte er den Vorkauf ermöglichen. Jetzt braucht es politischen Willen und schnelle Entscheidungen. Wir fordern: Schluss mit den politischen Blockaden beim Vorkaufsrecht! Das Land muss jetzt Verantwortung übernehmen – nicht nur mit wohlklingenden Versprechen, sondern mit konkreter Unterstützung vor Ort. Denn: Wir brauchen das Vorkaufsrecht als scharfes Schwert gegen Verdrängung – nicht als stumpfe Kulisse. Die Warschauer Straße 25/Kopernikusstraße 6 darf kein weiterer Fall verpasster Chancen werden“, mahnt Maria Haberer.