Antrag eingebracht von Olja Koterewa und Jutta Schmidt-Stanojevic, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur BVV am 26. November 2025

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Das Bezirksamt wird beauftragt, sich beim Berliner Senat weiterhin dafür einzusetzen, dass die schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen, die in der geplanten Unterkunft für Geflüchtete an der Hasenheide untergebracht werden, nicht zentral innerhalb der Unterkunft, sondern in den umliegenden öffentlichen Schulen der Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln beschult werden.

Begründung:

Mit der geplanten Geflüchtetenunterkunft an der Hasenheide wird eine neue Unterkunft mit hoher Kapazität in einem grenznahen Gebiet der Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln entstehen. Ein großer Teil der dort untergebrachten Personen wird voraussichtlich aus Familien mit schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen bestehen.

Um Teilhabe, Integration und Chancengleichheit von Beginn an zu ermöglichen, ist es notwendig, geflüchtete Kinder und Jugendliche so früh wie möglich in das reguläre Bildungssystem einzubinden. Eine zentrale Beschulung innerhalb der Unterkunft – etwa durch temporäre oder dauerhaft ausgelagerte Lerngruppen – birgt die Gefahr der sozialen Segregation und verhindert wichtige Schritte der gesellschaftlichen Partizipation.

Die Unterbringung in umliegenden Regelschulen – auch über Bezirksgrenzen hinweg – bietet dagegen die Chance auf frühzeitige Integration, Spracherwerb in realen Kontexten und den Aufbau sozialer Kontakte über die eigene Unterkunft hinaus.

Zudem stärkt eine dezentrale Beschulung das Vertrauen der Familien in die Institutionen vor Ort und schafft Perspektiven für ein selbstbestimmtes Leben in unserer Stadt.

Gerade in einem Bezirk wie Friedrichshain-Kreuzberg, der sich zu Weltoffenheit, Inklusion und Chancengerechtigkeit bekennt, sollte der Zugang zu Bildung als Schlüssel zur Integration nicht durch organisatorische Bequemlichkeit oder Ressourcenvorbehalte gefährdet werden.

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