Mündliche Anfrage gestellt von Jutta Schmidt-Stanojevic, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur BVV am 15. Oktober 2025
Ich frage das Bezirksamt:
1) In welchem Umfang wurde eine Bürger*innenbeteiligung zur Sportentwicklungsplanung durchgeführt und wie viele Personen nahmen an der Online-Beteiligung teil?
2) Wo wurde überall Werbung für die Bürger*innenbeteiligung gemacht z.B. Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen usw.?
3) Wie stellt das Bezirksamt sicher, dass eine niedrigschwellige Beteiligung an der Sportentwicklungsplanung gewährleistet wird?
Es antwortet Andy Hehmke, Bezirksstadtrat, Abt. für Schule, Sport und Facility Management
zu Frage 1:
Im Rahmen der Sportentwicklungsplanung wurde eine umfassende Bürger*innenbeteiligung durchgeführt. Ein zentraler Bestandteil war eine Onlinebefragung zum Sportverhalten im Bezirk, die am 15. Juni 2025 gestartet und am 02. Oktober 2025 geschlossen wurde.
Ziel der Umfrage war es, ein möglichst breites Meinungsbild der Bevölkerung zu erhalten sowie die Bedürfnisse und Interessen im Bereich Sport und Bewegung in Friedrichshain-Kreuzberg besser zu verstehen, um die Ergebnisse in die derzeit laufende Sportentwicklungsplanung einfließen zu lassen.
Die finale Ergebnisstatistik hat ergeben, dass 50 Personen an der Onlinebeteiligung aktiv teilgenommen haben. Von diesen Teilnehmenden wurden insgesamt 61 Beiträge eingebracht. Darunter fallen 24 Beiträge zu Potenzialen und Verbesserungsvorschlägen zur Aufwertung von Sport- und Bewegungsflächen im Bezirk sowie 17 Ideen für neue Orte und Angebote für Sport und Bewegung.
Außerdem gab es 20 Beiträge zu Orten in Friedrichshain-Kreuzberg, die die Teilnehmenden gern für Sport und Bewegung aufsuchen und den Sportaktivitäten, die die Personen dort betreiben.
zu Frage 2:
Die Umfrage wurde insbesondere über Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen im Bezirk durch Multiplikator*innen verteilt und beworben. Darüber hinaus veröffentlichte das Bezirksamt am 16. Juni 2025 die Pressemitteilung Nr. 184 mit dem Titel Onlinebefragung des Bezirksamtes zum Sportverhalten. Diese wurde über die Presseverteiler als auch über die Social-Media-Kanäle des Bezirksamtes verarbeitet.
Zudem unterstützte der Bezirk Sport und die Öffentlichkeitsarbeit als wichtiger Multiplikator. Er verteilte und kommunizierte die Umfrage umfangreich über seine eigenen Netzwerke und stellte sie auch auf seiner Homepage zur Verfügung.
zu Frage 3:
Um eine niedrigschwellige Beteiligung an der Sportentwicklungsplanung zu gewährleisten, wurde die Onlineumfrage durch die beauftragte Firma INSPO konzipiert und in enger Abstimmung mit dem Bezirksamt an die Bedürfnisse des Bezirks angepasst.
Da die Befragung über die Beteiligungsplattform Mein Berlin veröffentlicht werden musste, waren die technischen Rahmenbedingungen für die Durchführung der Umfrage durch die Plattform vorgegeben. INSPO und das Bezirksamt nutzen die bestehenden Funktionen, um eine möglichst niedrigschwellige und benutzerfreundliche Teilnahme zu ermöglichen.
Zudem wurde darauf geachtet, dass die Umfrage in verständlicher Sprache und mit klarer Struktur gestaltet war, sodass sie leicht und unkompliziert auf verschiedenen Endgeräten wie Smartphones, Tablet und PCs ausgefüllt werden konnte.
Durch die gezielte Verteilung über Schulen, Jugendfreizeiteinrichtungen und Multiplikator*innen des Bezirks wurde sichergestellt, dass die Beteiligung möglichst viele Bevölkerungsgruppen erreichte.
50 klingt nicht besonders viel, ist aber so. Wir haben aber natürlich durch die tägliche Zusammenarbeit, durch das Alltagsgeschäft, durch unsere Gremienarbeit sehr viele Hinweise auch insbesondere aus dem Bereich der Sportvereine schon im Vorfeld erhalten und kennen ja auch unsere Anlagen und natürlich wurden auch die Anlagen, die hier untersucht wurden für die Sportentwicklungsplanung, auch zusammen mit den Vereinen vor Ort begangen. Also sozusagen die Vereine waren auch daran beteiligt und haben ihre Hinweise auch direkt eingebracht. Also nicht alles ging über dieses Onlinetool ein. Vielen Dank.
Nachfrage 1:
Ich hab da noch zwei Nachfragen. Also wie erklärt sich denn, dass das Bezirksamt die Tatsache, dass mehrere Personen aus meiner Fraktion versucht haben, sich online zu beteiligen und konnten das nicht machen, weil zum einen der Zeitraum nicht bekannt und zum anderen das online nicht funktioniert hat? Also von daher ist das halt eben relativ fragwürdig.
Nachfrage 2:
Und zum anderen würde mich interessieren, inwieweit … wurden die Hinweise mehrsprachig verfasst, damit auch Menschen mit migrantischer Herkunft nachvollziehen konnten, dass da eine Befragung stattfindet?
zu Nachfrage 1 und 2:
Wir haben, wie für alles, so auch für die Sportentwicklungsplanung auch ein begrenztes Budget. Von daher kann man immer sagen, man würde gerne mehr machen, man würde gern es umfassender machen, über längere Zeiträume, noch niedrigschwelliger, noch barriereärmer, aber auch das hat seine Grenzen. Insofern ist mir über eine mehrsprachige Veröffentlichung nichts bekannt.
Warum das Onlinetool zumindest bei denjenigen, die Sie direkt kennen, nicht funktioniert hat, weiß ich nicht. Der Zeitraum war definitiv bekannt, dazu habe ich Ausführungen gemacht. Wir haben seinerzeit auch im Sportausschuss darüber berichtet, daran kann ich mich sehr genau erinnern, dass wir den Zeitraum bekanntgemacht haben und sollten jetzt irgendwelche Dinge online, weil das Tool aus irgendwelchem Grund auch immer, nicht funktioniert hat zu dem Zeitpunkt, wo die betreffenden Personen das versucht haben, sollte irgendetwas dort nicht übermittelt worden sein, würde ich Ihnen das Angebot machten, sammeln Sie diese Informationen ein, schreiben Sie mich direkt an bzw. mein Büro oder die Sportförderung, dann würden wir diese Vorschläge selbstverständlich mit überprüfen und gegebenenfalls aufnehmen.