Mündliche Anfrage gestellt von Jutta Schmidt-Stanojevic, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur BVV am 21. Mai 2025

Ich frage das Bezirksamt:

  1. Aus welchem Grund werden nur noch Typensporthallen gebaut?
  2. Was sind die Vor- und Nachteile von Typensporthallen?
  3. Welche behindertengerechten Standards werden bei den Typensporthallen umgesetzt?

Es antwortet Andy Hehmke, Bezirksstadtrat, Abt. für Schule, Sport und Facility Management

zu 1. Aus welchem Grund werden nur noch Typensporthallen gebaut?

Im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive werden berlinweit Dreifeldsporthallen als Typenbau von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen umgesetzt. Diese „Typensporthallen“ oder kurz „TSH“ genannt werden in drei Bautypen unterteilt:

  • TSH-60 (Typensporthalle mit Galerie für max. 60 Zuschauer)
  • TSH-199 (Typensporthalle mit Tribüne für max. 199 Zuschauer)
  • TSH-K (Typensporthalle mit einem gestapelten Umkleidebereich)

Keine der genannten TSH wurden bisher im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg errichtet.

Jedoch gibt es im Rahmen der BSO-Tranchen Typenbauten von Schulen und Sporthallen in verschiedenen Ausführungen, die an mehreren Standorten in Berlin, u.a. auch in Friedrichshain-Kreuzberg, umgesetzt wurden und werden. D.h. auch in diesen Fällen werden die Schulgebäude und Sporthallen nicht individuell für ein einziges Grundstück geplant und errichtet. Insofern sind die Sporthallenneubauten, die in Friedrichshain-Kreuzberg umgesetzt wurden und werden, keine „klassischen“ TSH, aber auch keine für ein einzelnes Grundstück individuell geplanten Gebäude.

Die Tranchen II bis V stehen für Neubauvorhaben, die Tranchen VI bis IX für Sanierung, Umbau, Erweiterung. Die Nummerierung endet derzeit bei der Tranche BSO XIV, in der die Maßnahmen zum Neubau von weiterführenden Schulen enthalten sind. Neben weiteren Tranchen z. B. zum Neubau von „2-in-1-Schulen“/“Gestapelte Schulen“ oder zum Neubau von Schulen mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ gehören folgende dazu: BSO MEB (Modulare Ergänzungsbauten), BSO TSH (Typensporthallen) und BSO temp (Interimsmaßnahmen).

zu 2. Was sind die Vor- und Nachteile von Typensporthallen?

Die Vorteile liegen vor allem in der relativ kurzen Bauzeit und geringeren Kosten wegen des wegfallenden individuellen Planungsaufwandes. Nachteile sind v.a. die geringe Anpassbarkeit an die konkreten Standortbedürfnisse und die architektonische Einheitsstruktur im Stadtbild.

zu 3. Welche behindertengerechten Standards werden bei den Typensporthallen umgesetzt?

Die Grundlage für die Barrierefreiheit von Sporthallen-Neubauten bilden die Vorschriften „Berlin-Design for all – Öffentlich zugängliche Gebäude“, das „Planungshandbuch Fachraum Sport“ sowie der „Leitfaden barrierefreies Bauen“, in denen die Ausführungen der DIN 18040-1 berücksichtigt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Andy Hehmke

Bezirksstadtrat

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