Der Blücherplatz in Kreuzberg ist nach einem preußischen General der Befreiungskriege benannt, doch was hat ein Feldherr aus dem 19. Jahrhundert noch mit unserem Bezirk zu tun? Der Platz soll deswegen künftig eine Frau ehren, deren Mut und Widerstand mitten in Kreuzberg bis heute beeindrucken: Eva Mamlok. Sie kämpfte gegen die Nazis, gründete eine jüdische Widerstandsgruppe und zahlte dafür mit ihrem Leben. Schon als Jugendliche schrieb sie „Nieder mit Hitler“ auf das Dach eines Kaufhauses am Halleschen Tor – genau dort, wo heute der Blücherplatz liegt.
In einem gemeinsamen Antrag (DS/1448/VI) fordert die Grüne Fraktion gemeinsam mit der Linken und der SPD, den Blücherplatz in Eva-Mamlok-Platz umzubenennen. Ergänzt werden soll die Ehrung durch eine Stele oder ein symbolisches Objekt mit Informationstafel, die auf Mamloks Leben und die Bedeutung des jüdischen und weiblichen Widerstands hinweisen. An der Gestaltung sollen auch zivilgesellschaftliche Akteur*innen wie der Verein Upstadt e.V. beteiligt werden.
Werner Heck, Vorsteher der BVV und Mitglied im Kulturausschuss, sagt dazu: „Eva Mamloks Geschichte steht für Mut und Entschlossenheit im Kampf gegen Unterdrückung und Gewalt. Mit dem Eva-Mamlok-Platz erinnern wir nicht nur an eine herausragende Frau, sondern setzen auch ein klares Zeichen für die Werte, die Friedrichshain-Kreuzberg bis heute prägen: Antifaschismus, Vielfalt und Gerechtigkeit.“